Niemand hat ein Konzept wie die Probleme der Rentenkassen ohne Mehrbelastungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen nachhaltig gelöst werden kann.
Friedrich Merz hat mit seiner Äußerung hinsichtlich Renten und Aktien ein durchaus diskussionswürdiges Thema aufgegriffen, allerdings enttäuschend unprofessionell.
Nicht der einzelne Rentenzahler sollte direkt am Aktienmarkt investieren, abgesehen von den ohnehin nicht vorhandenen liquiden Möglichkeiten niedriger Einkommensebenen, sondern die Rentenkassen selbst sollten sich in Form eines Staatsfonds am Kapitalmarkt engagieren.
Die globalen Aktien -und Rentenmärkte sind seit über 100 Jahren erfolgreich und werden auch in Zukunft die ertragreichsten Investitionsalternativen bleiben.
Verschiedene (deutsche) Investmentfonds erzielten in Zeiträumen von 25 Jahren Renditen von über 500 % Das ergibt sich zum Einem aus dem Langzeithorizont und andererseits entsteht durch die ratierlichen Einzahlungen der sogenannte Cost-Average Effect.
Bei paritätischen Einzahlungen in die Rentenkasse durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber beispielsweise in Höhe von jeweils € 150.- p.m. sind nach 40 Jahren eine monatliche Rente von mehr als € 1.000 p.m. durchaus realistisch – und zwar ohne Zuzahlung des Staates.
Schaut man über die Grenzen Deutschlands hinaus, so könnte das Rentensystem in Ländern wie Norwegen oder Schweden mit Ihren Staatsfonds neue Orientierung bieten.
Gerade für die jüngere Generation und Menschen mit einem geringeren Einkommen würde ein Staatsfonds die Chancen deutlich verbessern und ohne höhere Beiträge ein lebenswürdiges Mindesteinkommen im Alter zu erreichen.
Ein Staatsfond kann auch für die individuelle private Altersvorsorge offen sein um damit einer breiten Allgemeinheit, die wenig Wissen um die Mechanismen der Börse hat zu ermöglichen an den Wertsteigerung der internationalen Kapitalmärkte zu profitieren.
Die bestehenden Kompetenzen der Kapitalmarktbranche sollten in Form von kostenbegrenzten Beratungsverhältnissen genutzt werden.
Vielleicht lassen sich mit einer höheren Rentabilität auch Freiberufler und andere Selbstständige mit einem pauschalen Mindestbeitrag zu einer Pflichtmitgliedschaft motivieren.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht, aber die verantwortlichen Stellen auf Regierungsebene sollten diese Alternative ernsthaft prüfen und das Ergebnis in einem nachvollziehbaren Bericht zur Diskussion stellen.
Ihr Thomas Kerscher
Kapitalmarktanalyst und privater Vermögensverwalter
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